Andreas Cassau (Jahrgang 1986), Oberstabsgefreiter. Er gehörte zu einer Einheit, die 2011 als sogenannte operative Reserve kurzfristig zur Verstärkung ins Kosovo verlegt wurde.
»Als ich während der Heimreise am 23. Dezember 2011 spät abends in Leipzig ankam, haben uns auf dem Parkplatz des Flughafens Leute angesprochen und uns für unseren Einsatz gedankt. Das war schon eine coole Sache. Andererseits hat mich beim Sommerbiwak in Niedersachsen ein Demonstrant gefragt, ob ich meine Abzeichen für das Töten von Menschen bekommen habe. So etwas muss man aber in einer Demokratie als Soldat aushalten können, denn Meinungsfreiheit ist eines unserer höchsten Güter. Jeder darf und soll seine eigene Meinung haben, die haben wir Soldaten auch. Persönlich ist es aber schon bitter, wenn die Leute gar nicht anerkennen oder anerkennen wollen, was wir tun. Da fühlt man sich ausgeschlossen. Außerdem steht man im Einsatz ja für die Bevölkerung ein. Im Kosovo hat Deutschland eine politische Verantwortung übernommen. Mit unserem Einsatz haben wir maßgeblich dazu beigetragen, die Lage zu stabilisieren. Und wenn das Kosovo irgendwann einmal der EU beitreten wird, kann ich sagen: Klasse, ich war dabei und habe mitgeholfen.«